Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Ein Rosenkäferverwandter (Scarabaeidae, Rutelinae) names Chrysina macropoda aus Kolumbien in den Zoologischen Sammlungen. © F. Steinheimer, MLU

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Max Hofmann
Deutsches Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig

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Ökosystemdienstleistung

Der ästhetische Wert der Vögel – die Erfassung einer soziokulturellen Ökosystemdienstleistung

Vieles, was wir zum Leben brauchen, hält die Natur für uns bereit oder erledigt sie für uns – man spricht von so genannten Ökosystemdienstleistungen. So profitieren wir zum einen von verschiedenen Produkten wie Nahrungsmitteln, Baumaterialien oder Heilkräutern, zum anderen aber auch von ökosystemaren Prozessen: Bienen bestäuben unsere Felder, Bäume reinigen die Luft und Regenwürmer lockern den Boden auf. Schwieriger zu beschreiben sind hingegen die immateriellen Güter, die die Natur für uns bereitstellt: Sie dient uns zur Erholung, zur Inspiration und zur Identifikation – man spricht auf von kulturellen Ökosystemdienstleistungen. Eine wichtige solche Dienstleistung ist der ästhetische Wert, den die Natur für uns hat. Doch, was ist „ästhetisch“, und wie misst man das? Im Rahmen einer Doktorarbeit soll das am Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen und am Deutschen Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) am Beispiel der Vögel untersucht werden.

Anhand der Datenabdeckung eines deutschlandweiten Citizen-Science-Projekts wird ermittelt, welche Merkmale von Vögeln zu einer erhöhten Meldewahrscheinlichkeit führen und als ausschlaggebend für deren Attraktivität auf den Menschen angesehen werden können. Dazu werden unter anderem bild- und tonverarbeitende Methoden angewendet, um die Farbgebung und die Gesangscharakteristika von Vögeln zu beschreiben, aber auch Daten zu Körpergröße, morphometrischen Eigenschaften, Lebensweise und Vorkommen werden berücksichtigt. Mittels weltweiter Verbreitungsdatensätze wird außerdem untersucht, inwiefern globale Gradienten und Hotspots hinsichtlich der Ausprägung dieser Merkmale bestehen, und wo es beispielsweise Potenziale zum Ausbau ökotouristischer Angebote gibt.
Verschiedene Vogelarten finden in der Öffentlichkeit, im Naturschutz und in der Wissenschaft unterschiedlich viel Beachtung. Ein weiterer Teil dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, ob dieses Ungleichgewicht ebenso mit der Ausprägung bestimmter Merkmale erklärt werden kann.

Dieses Projekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt mit einem Promotionsstipendium über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert.

Ansprechpartner: Max Hofmann - Doctoral  Researcher

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